Am Ende der Aufführung bedankt sich das Ensemble bei den Zuschauern, von links: Sonja Hausfeld, Luise Schnieders, Christian Lampe, Ina Schnieders, Henrik Mähs, Susie Sieve, Bernd Vodde, Anke Hammoor und Bernd Taphorn. Foto: Vollmer

hvo Dinklage/Bünne
„Hei dröömt van Ilse“, das neue Stück des Theaterclubs Bünne, feierte kürzlich Premiere. Und das erfolgreich: Das Publikum gab mehrfach während der Aufführung der Komödie viel Applaus. Vorneweg Hauptdarsteller Bernd Taphorn, der die Rolle des missverstandenen Apothekers Peter Ohmsen so sehr verinnerlicht hat, dass er diese überzeugend verkörpert. Aber auch die Bühnenbauer haben ganze Arbeit geleistet, um den Stil der 30er-Jahre für das Publikum sichtbar zu machen, ganz zu schweigen von der treffenden Kostüm-Auswahl der damals typischen Kleidung.

Bei dem Dreiakter, geschrieben von Max Reimann und Otto Schwarz, bearbeitet von Gerd Meier und inszeniert von Spielleiter Thomas Fangmann, erleben die Zuschauer eine dramatische Komödie, in der es um Geld, Liebe und eine Schwiegermutter geht, wie sie dominanter nicht sein kann. Eine Paraderolle für Susi Sieve, wie sich herausstellt. Auf Anraten seines alten Freundes Isidor hat der Apotheker Peter Ohmsen aus Liebe zu seiner Ehefrau Irma, verkörpert durch Anke Hammoor, deren Mitgift heimlich in die Aktie „Ilse“ investiert. Ein wahres Börsenfieber lösen bei Peter die steigenden und fallenden Tendenzen der Aktien aus. Von überschäumenden Glücksgefühlen bis hin zu panischen Stressattacken wird Peter hin- und hergerissen. Dazu die Heimlichtuerei, die sich auf den Alltag erschwerend auswirkt, denn schließlich soll die wundersame Geldvermehrung eine große Überraschung für Irma werden.

Die kurzfristigen Berlinfahrten und das merkwürdige Auftreten von Peter bringen ihn in den Verdacht, eine Liebschaft zu haben. Einzig mit seinem Schwiegervater Sebastian Lauprecht, eine dankbare Rolle für Bernd Vodde, kann er darüber sprechen. Die rigorose Schwiegermutter Amalie Lauprecht weiß nichts von seinen Spekulationen. In guter Schwiegermutter-Manier sieht sie ihre Tochter einem schamlosen Ehe- und Erbbetrug ausgesetzt und will, dass Irma sich scheiden lässt. Um diesem unverfrorenen Treiben ihres Schwiegersohnes ein Ende zu setzen, veranlasst Irmas Mutter entschieden alles Notwendige. Mit Rechtsanwalt Dr. Knüppel, charmant inszeniert durch Henrik Mähs, hat sie bereits einen neuen Mann für Irma parat. Nur dumm, dass dieser sich mehr für Irmas Schwester Paula interessiert. In dieser Rolle ein gelungener Einstand für Nachwuchstalent Ina Schnieders. Sonja Hausfeld als Haushälterin Christine Harms sorgt für amüsante Szenen und Christian Lampe als Apotheken-Angestellter Cornelius Lindemannn, zeigt sich einerseits rabiat seinem Chef gegenüber, doch bei Luise Wachtel, dem Fräulein vom Amt, gespielt von Louisa Schnieders, schmilzt er dahin.

Was am Ende aus Peter und seiner Aktie „Ilse“ wird, ob die Schwiegermutter sich durchsetzt oder ob Peter mit seiner Frau – die fast nie an ihm zweifelte – glücklich wird, soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Karten gibt es in der Buchhandlung Heimann, Dinklage, Burgstraße 4. Eintritt 6 Euro, Vorstellungen mit Kaffee und Kuchen, 15 Euro. Die weiteren Aufführungen: Sonntag, 29. Januar, 17 Uhr und im Februar am 3., 5., 11., 12., 15., 17., 19. und zuletzt am 25. Februar statt. Weitere Infos unter www.theaterclub-jung-buenne.de